Baustoffe

Baustoffe werden zum Errichten von Gebäuden und anderen Bauwerken verwendet und bestehen in der Regel aus Rohstoffen oder Hilfsstoffen. Je nach Grundstoff werden die Baustoffe in verschiedene Kategorien unterteilt – etwa anorganische oder Recycling-Baustoffe. Umgangssprachlich bezeichnet man Baustoffe auch als Baumaterialien, da die Bezeichnung sämtliche Materialien umfasst, die im Bauwesen verwendet werden. In der gesetzlichen Nomenklatur werden Baustoffe als Bauprodukte definiert – also Erzeugnisse aus Roh- und anderen Materialien.

 

Baustoffe kurz im Überblick:

 

  • Baustoffe vereinen alle Materialien, die im Bauwesen zum Errichten von Gebäuden und anderen Bauwerken verwendet werden.
  • Baustoffe können sowohl organischen als auch anorganischen Ursprungs sein und werden darüber hinaus in Recycling-Baustoffe und Baustoffe ohne recycelte Bestandteile unterteilt.
  • Die Art des Baustoffes bedingt seinen Einsatz im Bauwesen, die Form der Entsorgung und die Möglichkeit zum Recycling.

Unterscheidung & Einteilung der Baustoffe im Bauwesen

Ganz allgemein betrachtet sind Baustoffe alles, was im Bauwesen verwendet wird, um ein Gebäude oder ähnliches zu bauen. Das umfasst sowohl Stein als auch Holz sowie Glas und Metalle. Man unterscheidet Baustoffe jedoch je nach Beschaffenheit und chemischem Aufbau. Baustoffe werden zunächst in anorganisch und organisch unterteilt. Bei den anorganischen Baustoffen handelt es sich um all jene, die – einfach erklärt – keine pflanzlichen oder tierischen Bestandteile besitzen oder nur in sehr geringem Maße. Beispiele für anorganische Baustoffe sind mineralische Baustoffe wie Keramik, Mörtel und Beton sowie metallische Baustoffe wie etwa Stahl, Kupfer und Aluminium. Organische Baustoffe sind in erster Linie Holz, Teer und Kunststoffe.

Eine weitere Unterscheidung erfolgt nach Zugabe von Recycling-Abfällen oder nicht. Recycling-Baustoffe, gerne auch als Sekundärbaustoffe bezeichnet, bestehen aus Abfallprodukten anderer Bereiche des Bauwesens. In ihren Eigenschaften unterscheiden sich die Recycling-Baustoffe jedoch nicht von den Primärbaustoffen. In der Recycling-Baustoff-Industrie werden diese Erzeugnisse als Gesteinskörnungen aus mineralischen Materialien und Abfällen verstanden. Sie wurden mechanisch durch Brechen, Sieben oder Sortieren aufbereitet. Entsprechend der einschlägigen Regelwerke müssen güteüberwachte Recycling-Baustoffe in folgenden Bereichen bautechnische Anforderungen erfüllen:

  • Stofflicher Aufbau
  • Frostbeständigkeit
  • Kornform und Korngrößenverteilung
  • Bruchflächigkeit
  • Reinheit und schädliche Bestandteile
  • Widerstand gegen Schlag

Recycling-Baustoffe werden nach denselben Maßstäben wie Primärbaustoffe geprüft. Der Vorteil von Recycling-Baustoffen liegt nicht nur in der Ressourcenschonung und Einsparung von Deponieraum. Die Wiederverwendung kann durchaus ökonomischer sein als die ordnungsgemäße Beseitigung und Entsorgung der Primärbaustoffe.

Baustoffproduktion und -industrie in Deutschland

Je nach Baustoffart werden die Materialien für unterschiedliche Zwecke im Bauwesen eingesetzt. Heute werden vorrangig anorganische Baustoffe verwendet, da diese eine deutlich höhere Lebensdauer und Beständigkeit aufweisen – als etwa Holz, welches in früheren Zeiten für den Bau von Häusern und Gebäuden genutzt wurde. Da bei der Herstellung von Bauwerken je nach Land verschiedene DIN-Normen und Richtlinien gelten, müssen die Baustoffe gesetzliche Vorschriften bezüglich der Qualität einhalten. Dies soll sowohl Bau- als auch Gesundheitsschäden minimieren.

Grundsätzlich liegt die Baunachfrage in Deutschland auf einem hohen Niveau und konnte sich in 2017 über einen Produktionszuwachs freuen (Quelle: Baustoffindustrie.de, Artikel „Produktionsentwicklung“). Ein Großteil der mineralischen Rohstoffe wird aus heimischen Quellen gewonnen. Zusätzlich verarbeitet die Baustoffindustrie in Deutschland rund 100 Mio. Tonnen Sekundärrohstoffe pro Jahr. Davon entfallen etwa zwei Drittel auf Recycling-Baustoffe.