Bauabfall

Ob beim Neubau, bei Sanierungsarbeiten oder beim Abbruch: Bauabfall entsteht immer. In erster Linie werden damit mineralische Baumaterialien beziehungsweise deren Reste bezeichnet. Je nach Zusammensetzung der Bauabfälle gilt es diese entsprechend zu entsorgen.

Bauabfälle in Kürze:

  • Bauabfall umfasst mineralische Abfälle auf einer Baustelle, z. B. Beton, Steine, Ziegel und Mörtel.
  • Baumischabfall oder gemischter Bauabfall enthält neben mineralischen auch nicht
  • mineralische Abfälle, z. B. Glas, Bauholz, Gipsreste.
  • Beide Bauabfallarten müssen getrennt und gesondert entsorgt werden. Weder Bauabfall noch Baumischabfall darf in den herkömmlichen Haushaltsmüll.
  • Mineralischer Bauabfall wird als Recyclingprodukt wiederverwertet.

Bauabfälle - Definition und Einteilung nach AVV

Die Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV) setzt seit Dezember 2001 den Europäischen Abfallartenkatalog (EAK) um. Dieser stuft die unterschiedlichen Abfälle entsprechend ihrer Zusammensetzung aus umweltgefährdenden Stoffen ein. Entsprechend müssen Entsorgungshinweise, Transportgenehmigungen, Abfallwirtschaftskonzepte und Zertifikate umgesetzt werden. Unter der AVV Hauptkategorie 17 sowie den Untergruppen werden alle Abbruch- und Bauabfälle mit der jeweiligen Abfallschlüsselnummer aufgelistet. Nach AVV 17 01 umfasst mineralischer Bauabfall Beton, Ziegel, Fliesen, Keramik und Gemische aus diesen Abfällen, die nicht als Dämmmaterial nach AVV 17 06 verwendet wurden und nicht nach AVV 17 03 Teer oder Bitumen enthalten.

Fakten zum Bauabfall:

  • Mit 202,0 Mio. Tonnen gehörte mineralischer Bauabfall 2014 zu der mengenmäßig größten Abfallgruppe in Deutschland.
  • Davon entfielen 118,5 Mio. Tonnen auf Bodenaushub (Böden, Steine), von dem 85,7 % recycelt wurden. Die restlichen 83,5 Mio. Tonnen waren Bauschutt, Straßenaufbruch, Baustellenabfälle sowie Bauabfälle auf Gipsbasis, die zu 94,9 % verwertet wurden.
  • 2014 betrug der mineralische Bauabfall aus den Bereichen Bauschutt und Straßenaufbruch rund 68 Mio. Tonnen, aus denen 55,3 Mio. Tonnen Recycling-Baustoffe hergestellt wurden. Zusammen mit anderen Bereichen wurden insgesamt 67,6 Mio. Tonnen an Recycling-Baustoffen hergestellt.

(Quelle: 10. Monitoring Bericht „Mineralische Bauabfälle 2014“, Kreislaufwirtschaft Bau, Umweltbundesamt)

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen mineralischem Bauabfall, auch als Trümmer eines Gebäudes oder Bauschutt bezeichnet, und gemischtem Bauabfall bzw. Baumischabfall. Zu mineralischem Bauabfall zählen neben dem bereits genannten Bauschutt Erde, Sand, Sandstein, Klinkersteine, Pflastersteine, Putz, Zementreste, Estrich, Mauerwerk, Marmor, Straßenbruch und Feinsteinzeug. Nicht mineralische Bauabfälle umfassen hingegen: Glas, Glasreste, Bauholz, Holzreste, Späne, Altmetalle, Altschrott, Gips, Gipskarton, Gipskarton-Bauplatten, Porenbeton, Kabelreste, Rohre, PVC, Plastik, Dämmstoff, Isolierung, Türen, Fenster, Tapete und Kunststoff. Das Unterscheiden dieser Stoffe ist daher wichtig, weil mineralischer Bauabfall recycelt werden kann – und nicht mineralischer nicht. Für gemischten Bauabfall fallen daher auch höhere Kosten an.

Bauabfall entsorgen – Möglichkeiten & Kosten

Kleinere Mengen Bauschutt, die in Privathaushalten anfallen, können für gewöhnlich auf dem nächstliegenden Recyclinghof entsorgt werden. Wenn mehr Bauabfall anfällt, z. B. auf größeren Baustellen, empfiehlt sich eine ordnungsgemäße Entsorgung über einen Container von einem Entsorgungsdienstleister.

Die Kosten variieren je nach Menge (Anzahl der Container für Bauabfälle) und nach Bauabfallart. Für gewöhnlich ist die Entsorgung von nicht mineralischem Bauabfall teurer, da dieser nicht so gut verwertbar ist wie mineralischer. Der Grund: Der Entsorgungsdienstleister wird den gemischten Bauabfall dennoch trennen, um die mineralischen Abfälle zu recyceln, was wiederum von einigen Landesregierungen gefördert wird.